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23.10.2004Mein kleines NAS
Analysiert man aktuelle Computer-Werbeprospekte, merkt man schnell, dass der Verkauf von externen Festplatten zu blühen scheint. Ein schneller Datenaustausch dank USB 2.0 und Firewire und große Festplattenkapazitäten locken potenzielle Käufer. Auch ich überlegte mir ein Backupsystem aufzubauen, um Images und wichtige Dokumente querzusichern, aber etwas störte mich an dieser Art der Sicherung. Es ist die Bindung der externen Festplatte an einen ausgewählten Rechner. Ich arbeite mit einem Hauptrechner, einem Zweitrechner und einem Notebook. Der Zugriff auf das Backupsystem muss von allen Systemen aus möglich sein, ohne dass ein bestimmter Rechner immer an zu sein hat. Eine direkte Vernetzung der externen Festplatte wäre DIE Lösung für diese Aufgabenstellung. Realisiert werden kann dies auf verschiedene Arten. Neue "Media" Router besitzen beispielsweise einen USB 2.0 Anschluss für externe Festplatten. Nach weiterer Recherche fand ich heraus, dass bereits einige (teure) externe Festplatten existieren, die über einen eigenen Netzwerkanschluss verfügen. Einen neuen Router benötige ich nicht und die Qualität der (teuren) externen Festplatte ist umstritten, also schaute ich mich nach Alternativen um. Und ich wurde fündig...

Mein alter 166 MHz Debian Testserver sollte ab heute eine neue Aufgabe bekommen. Die Lösung hieß NASLite und bestand aus einem MiniLinux mit FTP- und HTTP-Server. Das Ganze passt dann noch auf eine Diskette und benötigt keine Installation! Aber eins nach dem anderen... Unter http://www.serverelements.com kann man eben dieses MiniLinux Image herunterladen. Zur Auswahl stehen verschiedene Images, die je nach Anwendung (SMB Support, FTP Support usw.) benötigt werden. Ich entschied mich für die FTP-Version. Zur Erstellung der 1,7 MB Bootdiskette benötigt man ein bereits existierendes Linux oder, wie in meinem Falle, ein Knoppix. Knoppix CD eingelegt und gestartet. Auf der Konsole müssen nun folgende Kommandos abgearbeitet werden:

$ gunzip NASLite.img.gz
$ fdformat /dev/fd0u1722
$ dd if=NASLite.img of=/dev/fd0u1722


Achtung: Mein Versuch diese Prozedur unter VMWare mit Knoppix auszuführen schlug fehl. Anscheinend kann VMWare die Formatierung auf Übergröße nicht auf das physikalische Medium umsetzen.

Tja und das war es im Grunde auch schon. Diskette einlegen und gegebenenfalls im BIOS auf "Boot from floppy" umstellen. Nun sind nur noch folgende Schritte durchzuführen:

  • Mit "admin/nas" einloggen und als erstes das Passwort ändern
  • Die Netzwerkparameter anpassen
  • Die erkannten Festplatten gegebenenfalls neu einrichten
  • Neustarten

  • Von nun an benötigt man nur noch Strom am Rechner und ein Netzwerkkabel. Keine Maus/Tastatur/Monitor usw. Gerade die alten Systeme lassen sich fast komplett passiv kühlen und bieten damit auch in Hinsicht auf die Erweiterbarkeit (bis zu 4 Festplatten) eine kostengünstige Alternative zu den externen Festplatten.
    Es seien aber auch eine Nachteile speziell der NASLite Lösung aufgezeigt. So erfolgt die Konfiguration unverschlüsselt über Telnet (oder direkt am PC). Die Statusmeldungen sind für jeden ungeschützt per HTTP ersichtlich und der FTP-Server funktioniert ausschließlich auf anonymous Basis, d.h. es existiert bisher kein User-Management. Eine Anbindung an das Internet ist somit zu vermeiden.

    Screenshots:

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    [ Knoppix Konsole ]
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    [ Telnet Menü ]
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    [ FTP Ansicht (FireFox) ]
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    [ Webzugriff - Statusmeldungen ]

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